Von geklauter Unterwäsche

Wisst Ihr was ich am aller meisten vermisse am Hotel Mama?

Egal wie gross der Wäscheberg auch war, spätestens 24 Stunden nachdem ich die Wäsche in die Waschküche geschmissen hatte, war sie wie aus Zauberhand frisch duftend und perfekt gefaltet wieder in meinem Schrank. Ist das nicht geil? Sogar meine Unterhosen waren gefaltet und fein säuberlich in die Schublade gewandert!

Seit ich von Zuhause ausgezogen bin, wurde keine meiner Unterhosen jemals gefaltet. Und auch wenn ich das gleiche Waschmittel kaufe wie meine Mama, die Wäsche riecht nie wie früher zuhause.

Das war ja schon alles eine Umstellung für mich. Aber vor einem Jahr kam der Hammer. Zum ersten Mal zog ich in eine Wohnung, in der ich keine eigene Waschmaschine hatte.

In diesem Haus wohnten auf drei Waschmaschinen ca. 12 Parteien. Kennt Ihr das, wenn sich Menschen im Internet absolut widerlich verhalten weil sie scheinbar anonym sind? So war das auch in der Waschküche. Keiner kannte den Anderen und dem entsprechen widerlich waren die Menschen.

Abgesehen davon, dass da ständig noch dreckige Wäsche von fremden Menschen rum lag, die aus dem Wäschekorb gefallen war, waren Waschmaschine und Tubler total verdreckt. Ich erspare euch die Details, die sind nämlich echt ekelerregend!

Dann war da noch der Trockenraum. Dort konnte man, wie der Name schon sagt, seine Wäsche zum Trockenen aufhängen. Da der Tumbler so verdreckt war, dass ich meine Wäsche da nicht reinpacken wollte, hab ich die Wäsche oft in dem Raum aufgehangen.

Da gab es aber zwei Haken: Haken Nr.1: Oftmals hing da tagelang dieselbe Wäsche drin. Ich muss dazu sagen, dass in dem Raum eine Maschine wr, die die Feuchtigkeit entzog. Die Wäsche war da innert 2 Stunden Pupstrocken..

Haken Nr.2: Wenn der Raum dann mal frei war, drapierte ich die Klamotten in mühsamster körperlicher Arbeit unter Geächze und Gestöhne auf die Leinen. Stolz auf mein Werk ging ich dann meistens hoch in die Wohnung um einen Kaffee zu trinken und mich für meine vollbrachte Hausfrauentätigkeit zu feiern. Oli du kannst richtig stolz auch dich sein, so erwachsen und verantwortungsbewusst, wie du bist!

Dann ging ich wieder runter um die Wäsche hoch zu holen... und wie fand ich den Raum vor?! Na? Eine Idee?!
RICHTIG! Meine Wäsche lag auf einem Haufen auf dem Boden und fremde Wäsche hing an den Leinen! Ernsthaft!!

Wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn dann nicht noch einzelne Teile  meiner Unterwäsche gefehlt hätten.. Aber hei! Irgendwer freut sich jetzt wohl darüber.. entweder eine sehr seltsame Frau, die sich daran erfreut fremde Unterwäsche zu tragen oder dann doch ein Typ, der sich daran erfreut, fremde Unterwäsche zu besitzen. Oder vielleicht trägt er sie ja im Büro unter seinem Armani Anzug! Ich stell mir das dann auch bildlich vor, wie der Typ im Armani Anzug in der Waschküche steht und sich Unterwäsche aussucht. (Das sind auch die Männer, die zum Anzug einen Rucksack tragen und im Bahnhof Scooter fahren!)

 

Ja wie auch immer, ich hab da zum Glück nur fünf Monate gewohnt. Dann bin ich umgezogen, in meine aktuelle Wohnung, die ich sehr liebe! Aber auch da habe ich keine eigene Waschmaschine. Hier teilen wir uns mit sechs Parteien eine Waschmaschine und es klappt! Weil sich die Leute kennen. Hier wird keine Unterwäsche geklaut!

Dafür muss ich immer meine Waschkarte aufladen. Mit echtem Geld! Jeder Waschgang kostet so um die CHF 1.50! Das war mir vorher nie klar, weil das Waschen direkt mit den Nebenkosten verrechnet wurde! Aber mir war ja auch nicht klar, dass die Wäsche eben nicht von Zauberhand in den Schrank wandert. Spätestens nach meinem ersten Urlaub ohne Heimkehr ins Hotel Mama! Halleluja! Mama wie zur Hölle hast Du es geschafft, unsere ganze Wäsche innert kürzester Zeit zu Waschen, wenn wir nach 3 Wochen Urlaub zurück kamen?

Ihr merkt schon, Wäsche beschäftigt mich. Ich finde das einfach das schlimmste am Erwachsensein! Wem geht es auch so?

Es gibt nur noch zwei Dinge zu sagen: Meine nächste Wohnung muss eine eigene Waschmaschine haben und Danke Mama :)

 


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