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Von Übergepäck und Wäscheklammern

1# Olis Reisetagebuch

Ja, ich habe den Jakobsweg überlebt und ja, ich bin auch bis ans Ziel gekommen. Tatsächlich bin ich schon seit ein paar Wochen wieder zuhause. Ich habe es nur noch nicht geschafft, meine Reise zu "Papier" zu bringen.

Bevor ich aber mein Reisetagebuch Tag für Tag veröffentliche, muss ich Euch erstmal noch etwas über die Vorbereitungen erzählen.

Was habe ich bereits im Vorfeld gebucht? Und was braucht eine Frau auf dem Jakobsweg?

 

Am 06. Dezember 2018 habe ich meinen Flug von Basel nach Porto für den 22. April 2019 gebucht.

Ende. Mehr habe ich nicht gebucht. Weder einen Rückflug, noch eine erste Übernachtung in Porto. Das mit der Übernachtung wird mir noch zum Verhängnis. Aber dazu mehr in meinem ersten Tagesbericht.

 

Und was hatte ich dabei? Ich habe hunderte Packlisten und Blogbeiträge online gelesen und die waren auch alle recht hilfreich. Am Ende habe ich dann aber wohl doch eher nach Bauchgefühl gepackt.

Mit weniger Bauch- dafür mehr Kopfgefühl, hätte ich wohl weniger Kram durch die Walachei geschleppt, ich wäre aber wohl auch weniger glücklich gewesen (Achtung Spolier: Noch weniger glücklich hätte bedeutet, dass ich nach 20 Minuten wieder nachhause geflogen wäre).

 

Hier also meine Packliste für Frauen auf dem Jakobsweg, die lieber ein Bisschen glücklich, als völlig verzweifelt sind:


Ausrüstung:

  • Rucksack - Deuter ACT lite 40+10 - Name Eliot - gebt Eurem Rucksack einen Namen! Man kommt sich deutlich weniger bekloppt vor, wenn der Gegenstand einen Namen hat, dem man seine Probleme anvertraut!
  • Schlafsack - Deuter Orbit +5° large - Ich bin ein grosses Mädchen, also habe ich den Schlafsack in large genommen. Aber da ich nachts immer meine Wertsachen unten im Schlafsack verstaut habe, kann ich nur jedem empfehlen, einen grossen Schlafsack zu nehmen. Ausserdem war ich heilfroh, dass er doch so kuschelig war. Einige hatten nur so Seidendinger. Dieser Schlafsack war aber meine Höhle! Egal wie eklig das Bett war, in dem ich lag, ich war immer in meinem Kokon geschützt! Wichtig: Schaut, dass der Schlafsack eine Kapuze hat! So kommt ihr mit dem Gesicht nicht auf die "Matratzen" wenn ihr Euch im Schlaf dreht!
  • Trinkblase - Deuter Streamer 3.0L - 2.0 Liter hätte definitiv auch gereicht. Das Wasser, was man trinkt, muss man ja vorher auch mit dich rumschleppen. Zuerst dachte ich, ich brauche die Blase gar nicht wirklich. Wenn ihr aber denkt, ihr kommt während dem Laufen an die Trinkflasche im Seitenfach, habt Ihr euch geschnitten. Ich dachte zuerst, ich sei nur nicht gelenkig genug. Was auch durchaus hätte sein können. Schnell habe ich aber gemerkt, dass niemand es schafft, die Flasche aus dem Seitenfach zu nehmen, ohne fremde Hilfe oder den Rucksack abzusetzen. Und glaubt mir ein; Wenn der Rucksack einmal gut sitzt, verdurstet man lieber, bevor man dessen Position auch nur um einen Zentimeter verändert! Mehr davon in den Reiseberichten.
  • Isolierflasche - Hydro Flask - an den kalten Tagen habe ich mir morgens Tee in die Flasche gefüllt, der dann tatsächlich bis abends warm war. An den heissen Tagen habe ich kaltes Wasser darin mitgenommen, welches auch den ganzen Tag kalt blieb.
  • Schuhe - Lowa Maddox GTX Lo - ich persönlich bin sehr glücklich, dass ich diese Schuhe mitgenommen habe. Sie sind eine gute Mischung aus Sport- und Wanderschuh! Es war auch nicht schlimm, die Schuhe am Abend nach dem Duschen nochmal anzuziehen, um essen zu gehen. Ich habe mir die Schuhe nicht für den Jakobsweg gekauft, sondern schon rund ein Jahr vorher, um mit den Hunden laufen zu gehen. Deshalb waren sie auch schon sehr gut eingelaufen. Vielleicht auch schon ein bisschen durchgelatscht. Das nächste Mal würde ich vielleicht etwas neuere nehmen, damit die Polsterung noch etwas besser ist.
  • FlipFlops - zum Duschen und auch für abends, wenn man keine Lust auf die Wanderschuhe hat, sind FlipFlops goldwert! Am besten welche aus Gummi, die nach dem Duschen nicht noch trocknen müssen.
  • Regenschutz - Ich hatte optimistischerweise einen Einwegregenschutz dabei. Eine Plastikfolie mit Kapuze zum überziehen. Der hat genau so lang gehalten, wie es geregnet hat. Nach ein paar Tagen habe ich ihn entsorgt, in der Hoffnung, dass das Wetter trocken bleibt. (Ich hatte Glück!)
  • Regenschutz für den Rucksack - Ich weiss nicht, von welcher Marke der war. Aber die Dinger gibt es in jedem Wandershop. Viele gute Rucksäcke haben auch einen Regenschutz integriert. Auch für den Flug, habe ich den Rucksack damit eingepackt.
  • Reiseführer von Raimund Joos

Kleidung & co:

  • 2 Leggings - Eine Sportleggings von Nike und eine billige von NewYorker
  • 1 kurze Wanderhose
  • 1 lockere Stoff/Trainingshose aus dünnem Stoff zum Schlafen
  • 1 T-shirt aus Merinowolle von Icebreaker
  • 1 Tanktop aus Merinowolle von Icebreaker
  • 1 Longsleeve  aus Merinowolle von Icebreaker
  • 1 Fleece Jacke mit Merinowolle - teuer aber jeden Cent wert!
  • 1 GoreTex Regenjacke
  • 1 Mammut Regenhose
  • 3 Paar halbhohe Wandersocken
  • 3 Mikrofaser Slips
  • 1 Sport BH / 1 Bügel BH (Achtung! mein Sport BH hatte an den Trägern kleine Ösen. Ich habe nicht bedacht, dass das von den Gurten des Rucksacks sehr unangenehm drückt! Also auf Schnallen, Ösen, etc. achten!
  • 2 Buffs - super gegen Kälte, Sonne und für die Frisur :)
  • 1 Kapuzenpulli aus dickem Sweatshirtstoff  - völlig unvernünftig, weil er viel Platz braucht und sofort klitsch nass wird, wenn es regnet. Aber ich wäre ohne diesen Pulli gestorben! In den Nächten war es manchmal sehr kalt, da habe ich ihn getragen. Ausserdem hat er ein Bisschen gegen Heimweh geholfen.
  • 1 Bikini (habe ich nicht gebraucht)
  • 1 kleines Reisehandtuch aus Mikrofaser

Das alles hatte ich in einem wasserdichten Packsack


Drogerie:

  • Zahnbürste mit Schutzkappe
  • eine Tube Zahnpasta in Reisegrösse
  • Deoroller (habe ich nicht gebraucht und später weggeworfen)
  • eine Flasche Shampoo - Ich habe eine grosse Flasche mitgenommen, dafür kein Duschgel. Ich habe meinen Körper auch mit dem Shampoo gewaschen. Da ich seit Jahren das gleiche Shampoo benutze, hat auch das gegen Heimweh geholfen.
  • eine kleine Flasche Conditioner - abgefüllt in ein Fläschchen in Reisegrösse
  • Rasierer
  • Eine kleine Detangle Haarbürste
  • 4 "Telefonkabel-Haargummis"
  • 4 normale Haargummis
  • eine Packung kleine Rastazopfgummis (weil ich jeden Tag meine Haar zu Zöpfen geflochten habe)
  • Ein Stirnband (habe ich nicht gebraucht, da ich die Buffs dabei hatte)
  • ein kleines Töpfchen Feuchtigkeitscreme für den ganzen Körper
  • Sonnencreme
  • Hirschtalgcreme
  • 10 Blasenpflaster für die Fersen (habe ich nicht gebraucht, ich musste mir unterwegs dann andere kaufen)
  • eine Nagelschere
  • eine Nagelfeile
  • eine Pincette
  • eine Packung Abschminktücher
  • Maskara (mein Luxusartikel, hat sich gelohnt. Wenn man sich scheisse fühlt, tut es gut, wenn man nicht ganz so scheisse aussieht!)
  • 5 Packungen Taschentücher (ich war bei der Abreise mega erkältet!)
  • Notfalltampons
  • eine kleine Tube Desinfektionsseife
  • Mückenspray (habe ich nicht gebraucht)
  • Ohropax (habe ich nicht gebraucht, da ich lieber mit Kopfhörern geschlafen habe) 
  • ein Lippepflegestift

Apotheke:

  • Nasenspray
  • Vitamin / Magnesium Lutschtabletten
  • Aspirin
  • Antihystaminikum
  • Trawell geben Reiseübelkeit
  • Imodium akut
  • Novalgin
  • Ibuprofen
  • Paracetamol
  • Dafalgan
  • Rescue Pastillen mit Bachblüte (gegen aufsteigende Panik)
  • Husten- / Halspastillen
  • Birkenrindensalbe gegen Muskelschmerzen
  • ein paar Probetütchen Perskindol

Das alles hatte ich in einem wasserdichten Packsack


Alles andere:

  • Pilgerpass (Credencial)
  • Handyladekabel
  • Powerbank
  • Kopfhörer
  • 6 Wäscheklammern (habe ich nicht gebraucht, weil ich immer andere brauchen konnte)
  • ein kleines Notizbuch
  • Kugelschreiber
  • Kamillenteebeutel
  • Trockenobst als Notfallproviant
  • Kaugummis
  • Zigaretten
  • 2 Feuerzeuge
  • Mirko das Eichhörnchen und meine kleine Rakete als Begleiter und Glücksbringer

 


Alles in allem hat mein Rucksack (ohne Wasser und Tagesproviant) etwa 9kg gewogen.

Tatsächlich habe ich ihn nie gewogen, wenn wirklich alles drin war, was ich dann am Tag der Abreise wirklich dabei hatte. Ich muss sagen, ich bin mit dem Gewicht nach ein paar Tagen wirklich relativ gut klargekommen. Und bis auf ein paar wenige Sachen, die am Gewicht eh nicht viel geändert hätten, würde ich für ein (unwahrscheinliches) nächstes Mal genau gleich packen!

 

Falls Ihr Fragen oder Kritik habt, schreibt sie gerne in die Kommentare oder meldet Euch per Mail bei mir!

Ich freue mich - wie immer -auf einen spannenden Austausch!


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