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Von Hunden mit dicken Köpfen #1

Gerade sitze ich in meinem Büro und die Sonne knallt voll durchs Fenster.

Neben meinen Füssen schnarcht jemand. Nicht zu knapp!

Irgendeine glückliche Fügung von wem auch immer hat veranlasst, dass Finn in mein Leben kam.

Eine Französische Bulldogge, geboren am 24. Dezember 2015

Meine Lebensumstände waren damals auf keinen Fall perfekt um den kleinen Knubbel in mein Leben zu holen. Aber ich war verliebt. Und ich kenne mich. Ich wusste, ich würde alles daran setzen, diesem Wesen das schönste Leben zu ermöglichen, was in meiner Macht steht. Da Finn ein grosser Teil meines Lebens ist, soll er auch einen grossen Teil in meinem Blog einnehmen. Darum eröffne ich hiermit die Rubrik "Von Hunden mit dicken Köpfen". Jeden Tag passiert etwas im Zusammenhang mit Finn, das mich zum Lachen oder zum Weinen bringt. Finn ist jetzt seit 559 Tagen bei mir in meinem Leben. Und es gibt unzähliges, was ich Euch erzählen kann!

14. Februar 2016 - Der Tag an dem ich Finn zu ersten Mal traf.

Wir fuhren ca. 600km um Finn kennen zu lernen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie nervös ich war!

Als wir dann endlich angekommen sind, konnte ich mich dem Züchter kaum vorstellen. Also nicht lang schnacken...

Wir gingen ins Haus und da war er. Das kleine Knubbelchen. Er wurde mir von der Tochter des Züchters in die Hände gedrückt und ich war auf einen Schlag hin und weg! Total überfahren. Ich setzte mich hin und war verliebt. Ich konnte gar nicht richtig sprechen. Zum Glück hat meine Begleitung das Sprechen für mich übernommen. Ich war einfach nur noch eine wabernde, verliebte Substanz und konzentrierte mich auf das Häufchen Fell und Kopf in meinen Händen.

Er wog damals ca. 2kg. Was heute unvorstellbar ist (14kg).

Gerade hab ich neben mir runter gekuckt und ihn ganz verliebt angeschaut. Da hat er zurück gekuckt und gefurzt. Ja, Bulldoggen machen sowas.

Also weiter... während Finn und ich schon am Zusammenwachsen waren, klärten wir das ganze administrative mit dem Züchter. Für mich stand fest, dieser Hund muss in mein Leben gehören! Zwischendurch schickte ich meiner Mama die Bilder.

Zurück kam "knubbelig!". Und so war Finns Spitzname auch schon geboren. "Knubbel" oder "Knubbi" oder "Knubbeli".

Der Züchter schlug uns vor, dass wir Finn bereits am nächsten Sonntag abholen könnten. Ich war ganz aufgeregt! Da viel mir ein, dass ich das ganze nächste Wochenende geschäftlich weg sein würde. Ich wollte schon zusammenbrechen, als meine Begleitung sagte "ist doch kein Problem! Dein Bruder begleitet mich bestimmt! Wir holen ihn ab. Du wirst vor uns zuhause sein und dich und alles vorbereiten können."

Kurz dachte ich darüber nach, ob mein kleiner Bruder in der Lage sein würde 600km einen Welpen im Auto zu versorgen. Aber er wäre ja nicht mein Bruder... Also stimmte ich zu. Ich hob Finn hoch, schaute ihm in die Augen und sagte "Hei! Wir sind jetzt Buddys!" und was machte Finn? Er pinkelte mich an. Ich nahm das als kräftiges "ja!" an und unterschrieb den Kaufvertrag.

15. bis 21. Februar 2016 - Die längste Woche meines Lebens

Ich kaufte alles notwendige für Finn ein, bereitete in der Wohnung alles soweit vor, dachte mir etwas aus, damit das Katzenfutter den Katzen vorbehalten bleiben konnte und war einfach nur ein einziges Nervenbündel. Ich hielt es kaum aus!

Dann der Schock: Meine Chefin eröffnete mir, dass Finn doch nicht mit ins Büro kommen dürfe.

Kennt Ihr das, wenn im Kopf Glas zerbricht? So war das. Ich verliess ihr Büro und weinte wie ein kleines Kind. An der Schulter meiner Kollegin, total verzweifelt. "Ich kann den Hund nicht nehmen! Ich kann den doch nicht 10 Stunden alleine zuhause lassen! Ich muss den Züchter informieren". Zum Glück hatte ich die beste Arbeitskollegin der Welt! Meine liebe Carla. Sie (selbst Hundemama) machte mir Mut und versprach mir, eine Lösung zu finden.

Ich rief meine Mama an und erzählte ihr davon. Sie sagte, ich solle ruhig bleiben und am Abend bei ihnen vorbei schauen. Der Tag wollte einfach nicht vorbeigehen. Es war schrecklich! Ich hasste meine Chefin in dem Moment dafür!

Am Abend ging ich ganz aufgelöst zu meinen Eltern. Beide rieten mir davon ab, Finn tatsächlich zu mir zu holen. Aber nicht, weil sie mir das nicht gegönnt hätten, sondern weil sie einfach meine Eltern sind und immer recht haben. (Mama, das schreib ich hier nur so, weils toll klingt.)

Aber ich konnte nicht anders! Er hatte mich doch angepinkelt!

Meine Eltern sagten, dass sie mir helfen würden. Dass ich aber schauen musste, wie ich alles mit Finn organisieren wollte.

Da kam Luca ins Spiel. Luca ist Carlas Sohn und hatte zur gleichen Zeit seine Ausbildung abgebrochen, um im August eine Neue zu beginnen. Das hiess für Ihn: 2 Tage die Woche Schule, 3 Tage "frei". Das hiess für mich "Luca Du bist mein Held!"

Luca meldete sich bei mir, weil seine Mam ihm von meiner Situation erzählt hatte. Luca schlug vor, in den drei Tagen, an denen er frei hatte, auf Finn aufzupassen und mittags würden wir uns immer treffen (die beiden wohnten 3min vom Geschäft entfernt), damit ich Finn sehen konnte. Meine Eltern schlugen mir vor, dass ich Finn an den anderen beiden Tagen zu ihnen bringen könnte.

Das war toll und ich bin allen bis heute dankbar! Aber eine Sorge hatte ich noch: ich wollte Finn nicht am Sonntagabend endlich in die Arme schliessen um ihn dann am Montagmorgen direkt wieder abzugeben! Er sollte ja auch wissen, dass ich seine Mama bin.

Die glückliche Fügung: Meine Chefs waren in genau dieser Woche, in der Finn zu mir kommen würde, im Urlaub. Der Plan stand.

 

Fortsetzung folgt

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