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Von Flugangst und Routenplanung

Ja, ich weiss es. Ich hab versprochen, Euch auf dem Laufenden zu halten. Es gab aber auch nicht sehr viel zu erzählen.
Zuerst mit vollem Elan an die Sache rangegangen, habe ich ganz schnell gemerkt, dass ich nicht schon 5 Monate vor der Abreise auf dem gepackten Rucksack sitzen kann.

Darum hab ich ein Bisschen die Handbremse gezogen.

In nicht mal mehr einem Monat geht es los. Mein Flieger startet in Richtung Porto. Ob ich aufgeregt bin? Ha! Ich mach mir in die Hose!

Und schon das macht mich fertig! Dieser blöde Flug. Ich soll ganz alleine durch die Walachei laufen und hab am meisten Schiss vor dem alleine Fliegen. Bravo Oli! Du weisst, wie man Prioritäten setzt!

 

Ich möchte mich übrigens noch bedanken! Ich habe tatsächlich einige Nachrichten von Euch bekommen. Ich habe mir auf Euren Rat bereits den Rucksack und den Schlafsack gekauft. Das ist zwar noch nicht viel, es gibt mir aber schon ein gutes Gefühl, nicht ganz unvorbereitet zu sein. Ich kann jetzt immerhin schon einen leeren Rucksack und einen Schlafsack durch die Walachei tragen.

Der Rucksack ist übrigens knallrot. Ich wollte eigentlich einen schwarzen Rucksack haben. Aber meine Mama meinte "dann sieht Dich der Helikopter besser". Im ersten Moment wollte ich sie ein Bisschen schütteln. Aber mittlerweile muss ich sagen, es erleichtert mich, dass mich der Heli finden wird.

 

Neben den ersten Anschaffungen habe ich auch meine Routenplanung bereits gemacht.

Okay! Ich gebe es zu; ich habe eine grobe Auflistung der Orte gemacht, in denen es Herbergen und ein Klo gibt. Aber ich finde das ist schon sehr vernünftig von mir. Ich weiss doch eh nicht, wie weit ich an einem Tag komme.

Was ich auch schon gemacht habe, ist ein Testlauf. Ich bin 20km gelaufen. Ohne Rucksack, dafür mit Hund.

Ich wollte unterwegs auch nur 2 Mal sterben. Das finde ich schon ganz gut fürs erste Mal. Als ich am Ziel total erledigt und kaputt meine müden Muskeln bemitleidete, wollte der verfluchte Hund spielen.

 

Die Idee, einen Teil des Jakobsweges zu gehen, kam mir vor fünf Monaten noch unglaublich schlau vor.

Ich dachte in dieser Phase meines Lebens, dass das genau das Richtige für mich sei. Da man aber dann nicht einfach losrennen kann, ändert sich doch einiges in der Zwischenzeit. Ich bin immer noch davon überzeugt, dass dieser Weg mir gut tun wird. Ob ich es schaffe oder nicht, weiss ich jetzt noch nicht. Ich weiss auch nicht, ob ich in Santiago dieses Glücksgefühl haben werde, von dem alle sprechen. Vielleicht steige ich auch am zweiten Tag in den Bus und fahre nach Santiago, von wo aus ich dann nachhause fliege.

Ich habe keine Ahnung.

Aber was ich weiss ist, dass ich zwischen Vorfreude und Panikattacken hin und her schwanke.

 

Als nächstes stelle ich meine Packliste fertig. Ich könnte dann wieder Eure Hilfe brauchen.

Wahrscheinlich schleppe ich sonst 3kg unnötiges Zeug mit und die wichtigen Sachen bleiben zuhause.

Ich freue mich, mich weiter mit Euch austauschen zu können!  



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